Prof. Dr. Wolfgang Matthias Fuhrmann

Prof. Dr. Wolfgang Matthias Fuhrmann

Universitätsprofessor

Musikwissenschaft (Musiksoziologie und -philosophie)
Städtisches Kaufhaus
Neumarkt 9, Raum 318
04109 Leipzig

Telefon: +49 341 97 - 30452
Telefax: +49 341 97 - 30459

Kurzprofil

Professor für Musiksoziologie und Musikphilosophie seit 2018.

Weitere Forschungsschwerpunkte: Musikgeschichte des 15. Jahrhunderts, Wiener Klassik, Musiktheater des 19. Jahrhunderts.

Magisterarbeit "Strategien des Witzes. Versuch über Haydn" (ausgezeichnet mit dem Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien 1991).

Langjährige Arbeit als Musikjournalist .

2003 Promotion in Wien ("Herz und Stimme. Innerlichkeit, Affekt und Gesang im Mittelalter", Kassel 2004).

Vertretungsprofessuren: MH Stuttgart, HU Berlin.

Habilitation 2010 Universität Bern: "Haydn und sein Publikum. Die Veröffentlichung eines Komponisten, ca. 1750 bis ca. 1815".

Sprecher der GfM-Fachgruppe Soziologie und Sozialgeschichte der Musik seit 2013.

Herausgeber der "Musicologica Austriaca" (www.musau.org; mit mit Dominik Šedivý) 2013–2018,

Seit 2022 Rezensionsredakteur der "Musikforschung".

Mitglied der Kommission für Kunstgeschichte, Literatur- und Musikwissenschaft der Sächs. Akad. Wiss.




Historisch:

a) 15. Jahrhundert (ca. 1420–1520): Stil- und Gattungs-, Kompositions- und Notationsgeschichte, Ausdrucksphänomene, sozialgeschichtliche und kulturelle (besonders religiöse) Anlehnungskontexte der Epoche "von Du Fay bis Josquin".


b) 18. Jahrhundert (v.a. 1750–1815): Kompositionsgeschichte als Kulturgeschichte (z. B. Transformation der historischen und musikalischen Zeiterfahrung), Entwicklung musikalischer Öffentlichkeit v. a. am Beispiel Joseph Haydns.


c) Musik des 19. Jahrhunderts: Musiktheater (Richard Wagner, Georges Bizet), Geschichte des Hörens, Verhältnis von Privatheit (Intimität) und Öffentlichkeit in der Musikkultur.


Musikphilosophie/Musiksoziologie:


"Systematische" Zugänge (Systemtheorie, Akteur-Netzwerk-Theorie, Semiotik/Semantik, Medientheorie, Musikökonomie etc.) zur Musik in der Fülle ihrer historischen und kulturellen Diversität. Entwicklung eines nicht-essentialistischen, dekolonialen Musikbegriffs als Selbstreflexion der Musikwissenschaft. Dabei wird musikphilosophische Begriffsarbeit soziologisch informiert und musiksoziologische Erklärungsansätze werden philosophisch reflektiert.

Die Lehre ist an Schwerpunkten der Forschung orientiert, beinhaltet aber auch "experimentelle" Inhalte und Formate. Der grundsätzliche Schwerpunkt der Lehre am Institut für Musikwissenschaft der UL liegt zwar im Bereich der europäischen Musikgeschichte, diese soll jedoch durch den Blick auf andere Weltregionen und auf die Popularmusik (im weitesten Sinne) relativiert und produktiv in Frage gestellt werden. Soweit es Prüfungs- und Studienordnungen erlauben, sollen dabei auch ungewöhnliche Lehrformate zum Einsatz kommen.

In der Lehre verfolge ich ein „interaktives“ Konzept: Die aktive Beteiligung der Studie­renden ist mir ein Anliegen nicht nur in Lehrveranstaltungen mit Seminarcharakter, sondern auch in Vorlesungen, in denen ich immer wieder Diskussionsrunden bzw. „Brainstormings“ einlege. Produktiv genutzt wird auch der Einsatz der elektronischen Lernplattform Moodle.

Ich nehme den (nicht unbeträchtlichen) zeitlichen Aufwand auf mich, jede Haus­arbeit mit kritischen Anmerkungen versehen an die Verfasser(innen) zurück­zu­senden. Ich bemühe mich, für die Studierenden in der Phase der Qualifikationsarbeit ein hilfreicher Ansprechpartner zu sein (wenn sie das Angebot annehmen).