Das Interesse war groß, zeigt sich doch immer wieder, dass unsere Absolvierenden auch an solchen Institutionen Anstellungen finden, die man als MuWi-Studierender zunächst nicht kennt oder vermutet. So ist Sören Eggers an der HMT für die Konzerte verantwortlich, von der Notenbeschaffung über organisatorische Belange bis zur Technik. Gleich nach dem BA-Abschluss fand er „seine“ Stelle, die ihn ausfüllt und begeistert. Wem ist außerdem klar, dass am Opernhaus nicht nur Dramaturgen gebraucht werden, sondern auch „Wissensvermittlerinnen“? Emma Würzebesser ist noch gar nicht ganz fertig mit ihrem MA Abschluss, hat aber bereits in Halle am Theater eine Stelle: mit Begeisterung berichtete sie von Projekten mit Schulklassen oder Studierenden, von Familientagen und vielem mehr. Doch auch der Weg in die Selbstständigkeit ist eine Möglichkeit, nach dem Studium weiterzumachen, wie Thierry Gelloz bewies. Für sein Kabarett-Duo fungiert er als Allround-Talent und erfüllt dabei Aufgaben des Managements, der Ton- und Lichttechnik und der Dramaturgie gleichermaßen wie die des Komponisten, der Regie und der Performance.
Die drei anderen Gäste konnten dagegen auf solchen Berufsfeldern Fuß fassen, wo man MuWis vorrangig erwartet: Nikolas Georgiades bot auf lebendige Weise Einblicke in sein Forschungsprojekt am Bach-Archiv. Gerade hier finden unsere Absolvierenden ja immer wieder Praktika oder (meist befristete) Anstellungen, von der Organisation des Bachfestes bis zu Datenbank-Jobs. Ähnlich beliebt sind bei unseren MuWi-Studierenden Tätigkeiten im Bereich der Dramaturgie, wie Josias Ray berichtete. Als Dramaturg am Theater Plauen-Zwickau hat er das perfekte Verhältnis aus Management, Wissensvermittlung und künstlerischer Gestaltung gefunden. Auch die journalistische Tätigkeit von Felicitas Förster, speziell für Radio MDR Klassik, gehört zu den „normalen“ Arbeitsfeldern unserer Zunft. Für Letztere war es eine ungewohnte Situation, ausgefragt zu werden; muss sie doch sonst immer selbst das Interview führen.
Alle Gäste waren sich indes darin einig, dass die Stellen nicht „vom Himmel fallen“. Es gehören persönliches Engagement und echtes Interesse ebenso zum Sprung in die Praxis wie eine gehörige Portion Geduld bei der Suche. Dabei können Praktika und Nebenjobs helfen, Verbindungen zu knüpfen. Denn es ist nicht immer ganz einfach, als MuWi-Absolvent in das Berufsleben zu kommen, aber man darf die Suche nicht aufgeben, und im Erfolgsfall ergibt sich oftmals die „Stelle des Lebens“.
Die Gesprächsabende im November und Januar gehen auf die Idee von Birgit Heise zurück und werden im kommenden Semester fortgesetzt.