Vorstellung des Projekts

Das Projekt erforscht die Politik der Oper im Habsburgerreich zwischen dem Wiener Kongress 1815 und dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914. Die Betonung des transnationalen Austauschs zwischen den verschiedenen Teilen des Reiches und des multinationalen Staatskonzepts Österreichs stellt traditionelle Darstellungen in Frage, die dazu neigen, die Rolle der Oper als Instrument des politischen Nationalismus überzubetonen. Stattdessen wird dieses Projekt untersuchen, inwieweit das Kaiserreich die Oper (sowohl die Form als auch das Repertoire) als Mittel zur Schaffung kultureller und intellektueller Verbindungen zwischen seinen verschiedenen Ländern und Völkern sowie zwischen seinem politischen Zentrum und seinen Peripherien unterstützte.

Das Projekt folgt einer fächerübergreifenden Agenda und reagiert auf zwei unterschiedliche Forschungsfelder: die kontextuelle Analyse der Opernproduktion und -Rezeption und neue Trends in der Geschichte der Habsburger Monarchie, die sich von der Konzentration auf ethnische und sprachliche Konflikte wegbewegen und die Rolle der imperialen Identität, der nationalen Hybridität, der dynastischen Loyalität und von Faktoren wie Religion, Klasse und Geschlecht untersuchen, die über die nationale Ideologie hinausgehen. Das Projekt verbindet diese beiden Bereiche, indem es sich auf den Opernaustausch im habsburgischen Europa und auf die Interaktionen zwischen den verschiedenen Ebenen der kaiserlichen Verwaltung und der Öffentlichkeit konzentriert. Es verbindet Kultur- und Geistesgeschichte, um fünf Bereiche der Opernproduktion zu untersuchen, die das Leben der Monarchie stark prägten: 1) die Rolle der italienischen Oper beim Aufbau kultureller Brücken zwischen den verschiedenen Kronländern und Nationalitäten des Reiches, 2) die Verwendung nationaler Volkssprachen in der Opernproduktion, 3) die Funktion der Oper als Unterscheidungsmerkmal der dynastischen Repräsentation, 4) die Idee der Grand Opéra als Genre für die Darstellung historischer Erzählungen, die die Monarchie mit Ereignissen in anderen Teilen Europas verbinden und 5) ein Fokus auf die Oper in den südlichen und östlichen Peripherien des Reiches als Möglichkeit, kulturelle Brücken zum politischen Zentrum zu schlagen.

Dieses Projekt wird vom Europäischen Forschungsrat (ERC) im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms "Horizon 2020" der Europäischen Union unter der Fördermittelvereinbarung (Grant agreement) Nr. 101018743 finanziert.

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News und Aktivitäten

Wiederentdeckte Kantate von Nicola Vaccaj

Nicola Vaccaj, Fanfara e Introduzione all’Inno Nazionale (1838). Credit: Archivio Storico Ricordi (www.archivioricordi.com)
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Axel Körner zu Wagner und Bayreuth im Dlf Kultur Podcast

Goldene Wagnerfiguren vor dem Festspielhaus: Mit ihren Inszenierungen wurden die Bayreuther Festspiele Teil der deutschen Geschichte – im Guten wie im Schlechten. © picture alliance / SvenSimon / Frank Hoermann
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Vortrag | Oper und Kaiserstaat im Europa der Habsburger

Veranstaltungsplakat
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Talk | Music and Power at the Bonn Electoral Court (16.4.24)

Das Kurfürstliche Schloss in Bonn, Sitz des Kölner Erzbischofs. Farbzeichnung Ende des 18. Jahrhunderts.
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»Der Rosenkavalier« - ein Podcast

Plakat zur Premiere "Der Rosenkavalier" am 30.03.2024 an der Oper Leipzig
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Axel Körner & Barbara Babić im Podcast des Dlf Kultur

Schwarz-Weiß-Aufnahme des Komponisten Gioachino Rossini. © picture alliance / Heritage Images / Fine Art Images
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Neuer Aufsatz | The Performing Arts and their Audiences

A Cultural History of Leisure cover
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Neuerscheinung | Klangbilder einer Naturkatastrophe

Nicolas Poussin, L’Hiver ou Le Déluge, 1660/1664, Département des Peintures, INV 7306; MR 2336, Paris, Musée du Louvre.
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Unser Auftritt beim Musiktheatersommer 2023

Der Auftritt von Monika Jägerová (contralto) und Dietmar Friesenegger (Klavier) beim Musiktheatersommer 2023, Foto: privat.
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MP3 3 MB

Konferenzen & Study Days

19.-21.9.2024: Crowns, Coaches, Curtains

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16.5.2023: Music Theatre and the Holy Roman Empire

Buchcover: Austin Glatthorn, Music Theatre and the Holy Roman Empire (Cambridge University Press, 2022)
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27./28.03.2023: Aus Verdis Werkstatt

Porträt Verdis
Programm
PDF 618 KB

18./19.01.2023: Opera off Stage. Re-Orienting the Archive

Programm
PDF 156 KB
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Am 7.12.2022 haben wir im Rahmen unseres Kolloquiums und ERC Study Days die neueste Monographie von Dr. Franz L. Fillafer besprochen. Nach der Präsentation wurde in einer Reading Group ein Kapitel aus dessen Buch ausführlich diskutiert.

Zur Open-Access-Version

7.12.2022: „Aufklärung habsburgisch” - Buchvorstellung

https://www.wallstein-verlag.de/9783835337459-aufklaerung-habsburgisch.html
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5.5.2022: Rossini in the Habsburg Monarchy

Video round table

9.3.2022: The Habsburg Monarchy - Transatlantic Dimensions

Video Round table

Bevorstehende Veranstaltungen

Maria Callas - Kunst und Mythos (04/12/24)

Maria Callas war die bedeutendste Opernsängerin des 20. Jhds. Sie revolutionierte die Opernbühnen der Welt & war ihrer Zeit weit voraus. Bis heute inspiriert, berührt & verzaubert sie ihre Fans. Und bis heute halten sich Gerüchte & Legenden über die Jahrhundertsängerin

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Innovation, Kapital & Reichweite (11/12/24)

Kriterien zur Bemessung der Größe des 'Gran Teatre del Liceu'

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Eleganz und Inszenierung (05/02/25)

Mode und Theater in Briefen adeliger Frauen im Wien des frühen 19. Jahrhundert

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Prof. Dr. Axel Körner

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Wiss. Mitarbeiterin

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 Monika Jägerova

Monika Jägerova

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 Riccardo Mandelli

Riccardo Mandelli

Wiss. Mitarbeiter

Neuere Kultur- und Ideengeschichte
Geisteswissenschaftliches Zentrum
Beethovenstraße 15, Raum 3.206
04107 Leipzig

Telefon: +49 341 97 - 37110

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EU-Projekte an der Universität Leipzig

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Forschungsprofil Universität Leipzig

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