Personenprofil
Kurzprofil
Nenad Stefanov ist seit Januar 2024 wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG Projekt (eigene Stelle) "Belgrad und Zemun als historischer Mobilitätsraum zwischen zwei Imperien, 1739–1878".
Zuvor wissenschaftlicher Koordinator am Interdisziplinären Zentrum für transnationale Grenzforschung "Crossing Borders" an der Humboldt Universität zu Berlin. Vertretungs- bzw. Gastprofessuren an der Universität Leipzig und der Universität Wien.
Arbeitsschwerpunkte: Wechselbeziehung zwischen Mobilitäten und Grenzen in Südosteuorpa. Ideenstransfers, Verflechtungsgeschichte zwischen Ost und West. Gesellschaftsgeschichte Serbiens und Bulgariens im 19. und 20. Jahrhundert.
Ausgewählte Veröffentlichungen:
gem. mit Florian Riedler: The Balkan Route: Historical Transformations From Via Militaris to Autoput, Berlin: De Gruyter 2021.
Die Erfindung der Grenzen auf dem Balkan. Von einer spätosmanischen Region zu nationalstaatlichen Peripherien: Pirot und Caribrod 1856-1989. Wiesbaden 2017
Berufliche Laufbahn
- 03/2023 - 06/2023
Gastprofessur am Institut für Osteuropäische Geschichte Universität Wien (Vertretung Prof. Dr. Oliver Schmitt) - 10/2017 - 03/2018
Vertretung der Professur für Ost- und Südosteuropäische Geschichte am Historischen Seminar der Universität Leipzig (Vertretung für Prof. Dr. Wolfgang Höpken; hierfür an der HU Berlin beurlaubt) - 06/2016 - 05/2022
Wissenschaftlicher Koordinator des Berliner Zentrums für transnationale Grenzforschung „Border Crossings - Crossing Borders“, HU Berlin - 02/2015 - 05/2016
Wissenschaftlicher Koordinator der KOSMOS Summer University „Phantom Borders – Real Boundaries. European Experiences after 1989 through a Global Perspective“, HU Berlin gefördert im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder - 02/2011 - 01/2017
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Südosteuropäische Geschichte,HU Berlin. Drittmittelprojekt: „Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa - 10/2007 - 05/2010
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Berliner Kolleg für Vergleichende Geschichte Europas, FU Berlin
Im Moment beschäftige ich mich gemeinsam mit Florian Riedler mit dem historischen Mobilitätsraum Zemun und Belgrad zwischen zwei Imperien in der Zeit von der Mitte des 18. bis zur Mitte der 19. Jahrhunderts. Ganz besonders interessiert uns die Interaktion mit mit der Verkehrslinie von Istanbul aus, die in verschiedenen Epochen Mitteleuropa und Kleinasien verbunden hat und die etwa als Via Militaris, oder Orta Kol in
der Osmanischen Zeit bekannt wurde, Prominenz mit dem Orient-Express erlangte.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die gesellschaftliche Produktion von Grenzen. Gerade autoritäre und populistische Bewegungen waren es im Jugoslawien der 1980er, die neue Formen von Abgrenzungen auf der Grundlage ethnisch homogener Gemeinschaften forcierten. Die darauffolgende Materialisierung solcher ethnischer Abgrenzung, deren Dominanz, geht aus ebensolchen konflikthaften gesellschaftlichen Prozessen hervor, in denen autoritäre Handlungsmuster hegemonial werden.
In diesem Zusammenhang interesserie ich mich für den Austausch über Autoritarismus zwischen Intellektuellen aus Jugoslawien und der Bundesrepublik, konkret zwischen Praxis-Philosophie und Kritischer Theorie.