Dr. Sina Emde

Dr. Sina Emde

Wiss. Mitarbeiterin

Ethnologie
Institutsgebäude
Schillerstraße 6, Raum S 403
04109 Leipzig

Telefon: +49 341 97 - 37223

Kurzprofil

Sina Emde ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie. Zurzeit betreut sie auch den Masterstudiengang des Instituts. Ihre Interessen sind Gender, die politische Ethnologie in ihrer ganzen Breite und postkoloniale Theorien. Ihre Schwerpunkte sind Intersektionalität, Staat und Nation, kollektive Erinnerung in post-konfliktiven Gesellschaften und Konflikt und Friedensforschung. Rezent setzt sie sich auch mit Umweltthemen in Ozeanien und Fragen der Dekolonialität auseinander. Sie studierte Ethnologie und Soziologie in Berlin und Suva und promovierte anschließend in Social Anthropology an der Australian National University in Canberra, Australien. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland arbeitete sie an Universitäten in Göttingen, Berlin und Heidelberg.


Berufliche Laufbahn

  • seit 11/2021
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin und MA Studiengangskoordination Institut für Ethnologie Universität Leipzig
  • seit 02/2024
    Honorary Senior Lecturer (Level C)College of Asia & the PacificThe Australian National University
  • 04/2021 - 10/2021
    Projektleitung Mauergeschichten revisited Stiftung Berliner Mauer
  • 10/2013 - 01/2020
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin Institut für Ethnologie Universität Heidelberg
  • 10/2009 - 10/2012
    Postdoc Emotion, Erinnerung und Gewalt in Kambodscha Exzellenzcluster "Languages of Emotion" Freie Universität Berlin
  • 07/2008 - 01/2009
    Research fellow DFG (German Research Council) Research Group on Cultural Property, University of Göttingen, Germany

Ausbildung

  • 07/1999 - 07/2008
    PhD Department of Anthropology Research School of Pacific and Asian Studies The Australian National University
  • 10/1987 - 03/1997
    Magister Ethnologie, Soziologie und Altamerikanistik Institut für Ethnologie, Freie Universität Berlin
  • 03/1992 - 05/1993
    Auslandsstudium University of the South Pacific, Suva, Fidschi

Gremien Mitgliedschaften

  • 01/2017 - 06/2022
    Board MemberEuropean Society for Oceanists (ESfO)
  • seit 05/2021
    European Association for Social Anthropology (EASA)
  • seit 01/2020
    Australian Association for Pacific Studies (AAPS)

Als politische Ethnologin forsche ich vor allem zu Fragen von Konflikt, Postkonflikt und Dynamiken der kollektiven und individuellen Erinnerung. Eine gendersensitive Perspektive liegt dabei allen Forschungen zugrunde. Was meine verschiedenen Arbeitsfelder verbindet, ist die Frage nach der lokalen Verhandlung globaler Einflüsse und Dynamiken in so verschiedenen Feldern wie Bildung und Professionalisierung, (post)kolonialen Staaten und nation-building, und Vergangenheitsaufarbeitung und Übergangsjustiz in post-konfliktiven Gesellschaften.

Meine Magisterarbeit stellte Frauen im tertiären Bildungssystem Ozeaniens zwischen westlicher Professionalisierung und gesellschaftlichen und familiären Erwartungen in den Mittelpunkt. In meiner Promotion untersuchte ich die Artikulationen und Vorstellungen verschiedener sozialer und ethnischer Grupppierungen von der multi-ethnischen Nation und dem Nationalstaat, die den versuchten ethno-nationalistischen Coup dètat in Fidschi im Jahr 2000 begleiteten. In den letzten Jahren forschte ich in Kambodscha zu emotionalen Memoryscapes und Erinnerungsprozessen an die Gewalt der Roten Khmer im weiteren Umfeld der Extraordinary Chambers in the Courts of Cambodia (ECCC). Zur Zeit interessiert mich die Hinterlassenschaft der ECCC in Kambodscha, deren Arbeit vor kurzem beendet wurde.


  • Schieder, D.; Emde, S.; Geir Henning Presterudstuen, G.
    (Vaka)Vanua as Weakness, (Vaka)Vanua as Strength: Reflections on Fijian Sociality in Urban and Migrant Environments
    Anthropological Forum. 2023.
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  • Dürr, E.; Schorch, P.; Emde, S. (Hrsg.)
    Experiencing Pacific Environments: Pasts, Presents, Futures
    The Contemporary Pacific. 2020. 32 (1).
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  • Emde, S.
    Violent Ruptures, Collective Memory and the Temporal Borders of the ECCC in a Cambodian Village
    In: Biddulph , R.; Kent, A. (Hrsg.)
    Cambodia’s Trials. Contrasting Visions of Truth, Transitional Justice and National Recovery.. Copenhagen: NIAS. 2023. S. 213–237.
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  • Emde, S.; Dürr, E.; Schorch, P.
    Experiencing Pacific Environments: Pasts, Presents, Futures
    The Contemporary Pacific. 2020. 32 (1). S. 1–20.
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  • Emde, S.
    Between Vulnerability, Resilience and Resistance ; Fiji Islander Women Activists and the Ethno-Nationalist Political Crises in 2000
    In: Dousset, L.; Nayral, M. (Hrsg.)
    Pacific Realities - Changing Perspectives on Resilience and Resistance. Berghahn. 2018. S. 65–88.
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weitere Publikationen

Politische Anthropologie; (Post)koloniale Verflechtungen des Faches; Gender; Frieden und Konflikt; Erinnerung; Positionalität des/der Forschenden; Repräsentation und Post/Dekolonialismus; Methoden; Inseldenken/Inselwelten; Ozeanien; Südostasien.

  • Einführung in die regionale Ethnologie

    In dieser Vorlesung beschäftigen wir uns kritisch mit der Konstruktion regionalen Wissens als einer räumlichen Aufteilung der Welt von frühen Reisebeschreibungen bis zu wissenschaftlichen Narrativen der Gegenwart. Wie hängt die Konstruktion von Regionen mit Kolonialismus zusammen, was ist die Geschichte und Bedeutung der Area Studies? Dazu gehören Fragen nach Politiken der Repräsentation, epistemischer Macht und Einflüssen der (De)Globalisierung sowie Fragen der Dekolonialisierung der Disziplin.

  • Ethnologische Debatten

    Wir lesen Ethnographien als anthropologische Debatten verschiedener Epochen. Wir fragen insbesondere: Wie verhalten sich die aktuellen Debatten in der Anthropologie zur Geschichte der Disziplin? Wie schreibt Ethnographie anthropologische Theorie? Wie setzen sich Wissenschaftler*innen aus dem globalen Süden mit diesen Zuschreibungen auseinander? Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Fragen der ethnographischen Positionierung und der Konstruktion von situiertem Wissen.

  • Regionale Ethnologie: Südostasien

    Dieses Modul führt in ausgewählte theoretische und ethnografische Themen Südostasiens, z.B. Macht, Staat, Gender, Patronage, ein. Wir erarbeiten ein Verständnis der geschichtlichen Verflechtungen der Region mit europäischem Kolonialismen und den Auswirkungen des Kalten Krieges auf sozio-politische lokale Dynamiken und lernen Südostasien als einen kulturell und sozio-politisch heterogenen Raum zu verstehen und zu interpretieren.

  • Ethnologische Forschungsmethoden (MA)

    Das Seminar führt in die klassischen Forschungsmethoden der Ethnologie ein, z.B. teilnehmende Beobachtung, Interviews, digitale Forschung, Situationsanalyse. Die Teilnehmer erhalten wöchentliche Übungen zu den Forschungsmethoden und lesen darüber hinaus theoretische Texte zu einem breiten Spektrum von Themen, z.B. dekolonisierende Methoden, Writing Culture, reflexive Ethnologie, multi-sited ethnography, situierte Wissenkonstruktion, engaged research und Forschungsethik.

  • Forschungsmethoden (BA)

    Die Vorlesung mit Übung widmet sich ethnologischen Forschungsmethoden, deren Theoretisierung sowie Fragen der Epistemologien/Erkenntnisweisen. Die Veranstaltung führt in klassische Methoden der Feldforschung ein. Diese Methoden werden vor dem Hintergrund der Positionierung des/der Ethnolog*in, der Konstruktion situiertem und partiellem Wissens sowie ethischer Fragen im Forschungsprozess diskutiert und in praktischen Übungen angewandt.