Personenprofil
Kurzprofil
Melanie Gruß ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin seit 2018 am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig sowie seit Januar 2021 im Konsortium NFDI4Culture der von der DFG geförderten Nationalen Forschungsdateninfrastruktur beschäftigt. In ehrenamtlicher Position begleitet sie diverse Projekte des Tanzarchiv Leipzig e.V.
Sie studierte Theaterwissenschaft, Psychologie und Allg. und Vergl. Literaturwissenschaft in Leipzig und Paris. Mit der Dissertation "Synästhesie als Diskurs. Sehnsuchts- und Denkfigur zwischen Kunst, Medien und Wissenschaft" promovierte sie 2015, unterstützt durch ein Stipendium des Freistaates Sachsen.
Aktuell arbeitet sie im Konsortium NFDI4Culture an Fragen zu tanz- und theaterwissenschaftlichen Forschungsdaten zwischen Sammlung und Forschung sowie in dem Forschungsprojekt "Kulturerbe Tanz in der DDR. Pilotprojekt zur Modellierung von Ereignisdaten unter exemplarischer Berücksichtigung des Erfahrungswissens von Expert:innen".
Berufliche Laufbahn
- seit 01/2021
wissenschaftliche Mitarbeiterin im Konsortium NFDI4Culture - seit 03/2018
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig - 09/2015 - 03/2019
Mitarbeiterin im Musikverlag Edition Peters - 04/2015 - 08/2015
Festivalorganisation „B_Tours Leipzig – Bewegung im Stadtraum“ (International Festival of Urban Tours, 2.-12.7.2015) - 02/2013 - 06/2013
Festivalasssistenz TANZOFFENSIVE 2013 „Mixed-Abled Dance“ (1.-9.6.2013) - 08/2009 - 12/2011
wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt "Körpertechniken der Arbeit. wissenskulturen und Lebensformen" am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig - 08/2007 - 07/2009
Freiberufliche Tätigkeit (Lehraufträge, Kuratorin der Ausstellung „mitArbeit. Lebensrhythmen im Wandel", Mitarbeit an dem Band „Körperwissen als Kulturgeschichte. Die Archives Internationalesde la danse“, hg. von Inge Baxmann) - 01/2006 - 07/2007
Geschäftsführung und wissenschaftliche Mitarbeit Tanzarchiv Leipzig e.V.
Ausbildung
- 08/2009 - 06/2015
Promotion am Institut für Theaterwissenschaft der Universität LeipzigTitel: "PROJEKTionsfläche SYNÄSTHESIE. Sehnsuchts- und Denkfigur zwischen Kunst, Medien und Wissenschaft" (Prädikat: opus eximium) - 09/2000 - 06/2001
Erasmus-Auslandsaufenthalt an der Université Paris X (Nanterre) - 10/1996 - 09/2003
Studium der Theaterwissenschaft, Psychologie und Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft
Forschungsschwerpunkte:
- Tanz und Tanzforschung in der DDR
- Forschungsdaten und Forschungsdatenmanagement in Tanz- und Theaterwissenschaft
- Die Institutionalisierung der Freien Szene in Deutschland seit den 1990er Jahren
- Inklusion in Tanz- und Theaterprojekten
- Theater-, Tanz- und Kulturgeschichte der Moderne
- Verknüpfungen von Bewegungs- und Wissenskulturen
- Schnittstellen zwischen den Künsten, Medien und Wissenschaften
- TANZFORSCHUNG IN DER DDR - KURT PETERMANN UND DAS TANZARCHIVGruß, MelanieLaufzeit: 03.2019 – 02.2022Beteiligte Organisationseinheiten der UL: Institut für Theaterwissenschaft
- Gruß, M.Synästhesie als Diskurs. Sehnsuchts- und Denkfigur zwischen Kunst, Medien und WissenschaftBielefeld: Transcript. 2017.ISBN: 978-3-8376-3489-1
- Gruß, M.(Re)Produzierte Bewegung. Techniken der Archivierung von Tanz bei Kurt Petermann (1930–1984)In: Dreckmann, K.; Butte, M.; Vomberg, E. (Hrsg.)Technologien des Performativen . Bielefeld: transcript Verlag. 2020. S. 115–126.
- Gruß, M.; Wehren, M.; Amende, O.Messingkauf. Lektüren und ErprobungenIn: Braun, M.; Heeg, G.; Stegmann, V.; Wessendorf, M. (Hrsg.)Brecht Jahrbuch-46. New York: Camden House. 2021. S. 263–277.DOI: 10.2307/j.ctv1hbf25s
- Gruß, M.Sozialistische Tanzbild-Produktion - Umdeutung und Instrumentalisierung von Tanz und Fotografie in der DDRIn: Wortelkamp, I. (Hrsg.)Tanz in Bildern. Plurale Konstellationen der Fotografie. Bielefeld: Transcript. 2022. S. 123–146.
- Darian, V.; Becker, V. F.; Haß, A.; Gruß, M.Kooperation Macht ArbeitIn: Schneider, W. (Hrsg.)Transformationen der Theaterlandschaft. Zur Fördersituation der Freien Darstellenden Künste in Deutschland. Bielefeld: Transcript. 2022. S. 52–67.
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TANZ DIGITAL: PROJEKT- UND SCHREIBWERKSTATT - SS 2021
In Ergänzung zur Vorlesung „Tanz digital: Wechselverhältnisse zwischen Tanz- und Mediengeschichte“ bietet das Seminar für Masterstudierende die Möglichkeit, sich entlang der Schnittstellen zwischen Tanz und Medientechniken mit Blick auf die konkrete Umsetzung der Online-Plattform „Tanz digital“ im Rahmen des gleichnamigen vom Verbund Deutscher Tanzarchive (VDT) und dem Dachverband Tanz gemeinsam getragenen Projektes, selbst zu erproben und einzubringen.
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DIE INSTITUTIONALISIERUNG DER FREIEN SZENE. VON PRODUKTIONSHÄUSERN, NETZWERKEN UND MODELLEN DER KOOPERATION - SS 2021
Das Seminar untersucht ausgehend von der seit den 1960er Jahren in Europa und Deutschland sich vollziehenden Etablierung und Ausformung der Freien Szene aktuelle Produktions- und Arbeitsweisen im Bereich der freien darstellenden Künste. Neben der historischen Aufarbeitung stehen dabei v.a. theaterästhetische Ansätze, Fragen der künstlerischen Selbstorganisation, kulturpolitische Strategien und Entwicklungen der Förderlandschaften in ihrem Zusammenspiel im Fokus.
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ZWISCHEN BEWAHRUNG UND INSZENIERUNG: VOLKSTANZDOKUMENTATION IN DER DDR - WS 2020/2021
In den 1950er Jahren versuchte die DDR eine neue Volkskultur des Arbeiter- und Bauernstaates zu installieren. Dabei wurde v.a. auf volksnahe, folkloristische Formen zurückgegriffen. Steht die von Kurt Petermann forcierte Gründung des Tanzarchivs im Jahr 1957 exemplarisch für diese Tendenzen, so auch dessen Bemühungen um die filmische Dokumentation des Volkstanzes. So existiert umfangreiches Filmmaterial zum Volkstanz in der DDR, das im Seminar betrachtet und analysiert werden soll.
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“THE DIFFERENTLY ABLED BODY”. VON FREAKSHOWS, INKLUSION UND KUNST - SS 2020
Etwa seit den 1990er Jahren gibt es parallel zu einem gesellschaftlichen Umdenken über "Behinderung" vermehrt Tanz- und Theaterprojekte, in denen Schauspieler/Tänzer mit und ohne Behinderung gemeinsam auf der Bühne stehen.
In der Kulturgeschichte nimmt der "behinderte" Körper eine besondere Stellung ein, da er immer eine Abweichung von normierten und idealisierten Körperbildern markiert. Diese Kategorisierungen gilt es aus historisch-anthropologischer Perspektive zu hinterfragen.
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TANZBÜCHER UND TANZTRAKTATE. ANNÄHERUNG AN EINE KULTURGESCHICHTE DER BEWEGUNG - WS 2019/2020
Anhand der Lektüre ausgewählter Texte der Tanzgeschichte werden grundlegende Fragen zur Medialität und Historizität von Bewegung gestellt. Seit etwa dem 15. Jahrhundert entstehen im europäischen Kulturraum Tanzbücher und Tanztraktate, wie z.B. Tauberts „Rechtschaffener Tantzmeister“ (1717) oder Noverres „Briefe über die Tanzkunst und die Ballette“ (1760), die in der Analyse ein je spezifisches Verständnis von Bewegung und ihrem Verhältnis zu dominanten Wissensdiskursen offenbaren.
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MEDIENEXPERIMENTE AM BAUHAUS - SS 2019
Im Bauhausjahr 2019 arbeitet das Seminar ausgehend sowohl vom Gesamtkonzept „Bauhaus“ als auch von den dort wirkenden Künstlerpersönlichkeiten dessen innovatives Potential im Kontext spezifischer Entwicklungen der Moderne heraus. Gegründet 1919 in Weimar war das Bauhaus nicht nur eine neue Art von Ausbildungsstätte sondern entwarf auch neue Wohn-, Arbeits- und Lebensformen im Sinne einer sozialen Utopie. Die Grenzen zwischen den Künsten, Materialien und Medien wurden dabei fließend.
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SYNÄSTHESIE. SEHNSUCHTS- UND DENKFIGUR ZWISCHEN KUNST, MEDIEN UND WISSENSCHAFT - WS 2018/19 + SS 2018
Das Auftauchen des Phänomens Synästhesie, auch bekannt als Farbenhören, in der Physiologie des 19. Jh. ist Ausdruck einer elementaren Neubewertung des Menschen und seiner Wahrnehmung. In der Folge bewegt sich der Begriff bis heute im Spannungsfeld zwischen Kunst, Medien und Wissenschaft und erhält dabei unterschiedlichste Zuschreibungen. Theater, Tanz oder Film erweisen sich dabei als besonders geeignete Instrumente für die Provokation und Simulation dieser besonderen Wahrnehmungserfahrung.
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KURT PETERMANN UND DAS TANZARCHIV. TANZFORSCHUNG IN DER DDR - SS 2019 + WS 2018/19
Gegründet 1957 durch Dr. Kurt Petermann als Sammlung traditioneller Folklore, erweiterte sich das Tanzarchiv zu einer Dokumentationsstelle für alle Bereiche von Tanz. 1975 wurde die Einrichtung an die Akademie der Künste der DDR angeschlossen und 1993 in die Trägerschaft des Vereins Tanzarchiv Leipzig e.V. übergeben. Anhand der Recherche in Archivbeständen wird das Seminar die Arbeit Petermanns näher betrachten und seine Rolle bei der Entwicklung der Tanzforschung in der DDR nachzeichnen.
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BRECHTS THEORIEFRAGMENT "DER MESSINGKAUF": LEKTÜREN UND ERPROBUNGEN - WS 2018/19 (gemeinsam mit Michael Wehren und Olav Amende)
Brechts Fragment lädt ein, drei Nächte lang einer Diskussion über das Theater im wissenschaftlichen Zeitalter beizuwohnen. Im Hin und Her der Argumente, in Monologen, Streitgesprächen und überraschenden Repliken entwickelt sich ein Theater der Theorie, das ebenso produktiv wie irritierend sich gegen eine diskursive Schließung sperrt. Das Seminar folgt den unterschiedlichen Spuren und Schichten des Textes und versetzt ihn gemeinsam mit dem Regisseur Olav Amende in eine szenische Situation.
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THE DISABLED BODY - SS 2013
Übung im BA-Studeniengang
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"DIE WOGE DES LEBENS". RHYTHMUS ALS PROJEKTIONSFLÄCHE UND WISSENSFORM - SS 2009
Übung im BA-Studeniengang gemeinsam mit Sebastian Göschel
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KÖRPERWISSEN - WS 2008/09 + WS 2007/08
Übung und Seminar im BA-Studiengang
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TANZBÜCHER UND TANZTRAKTATE. ANNÄHERUNG AN EINE KULTURGESCHICHTE DER BEWEGUNG
Seminar im BA-Studiengang
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THEATER DER SINNE. SYNÄSTHESIE UND AVANTGARDE - SS 2006
Seminar im BA-Studiengang
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TAUBERT UND NOVERRE: KULTUR- UND BEWEGUNGSGESCHICHTE - SS 2006
Blockseminar im BA-Studiengang gemeinsam mit Sebastian Gießmann
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AUSDRUCKSTANZ ALS LEBENS(RE)FORM - WS 2006/07
Seminar im BA-Studiengang