„Die Promotion ist eine herausfordernde Phase für viele Nachwuchswissenschaftler:innen: Sie fordert ein hohes Maß an Selbstverantwortung. Unsicherheit, Prokrastination - das Aufschieben von anstehenden Aufgaben - oder Phasen extremer Arbeitsanforderungen kennt wohl jede und jeder, der promoviert oder promoviert hat. Gerade in anstrengenden und stressigen Phasen kann es vorkommen, dass sich ernstzunehmende Stresssymptome einstellen, die unter Umständen auch Vorboten einer psychischen Erkrankung wie Depression oder Burnout sein können“, fasst Dr. Sabine Korek, Referentin für betriebliches Gesundheitsmanagement, zusammen.
Daran anknüpfend finden vom 27. bis 29. November an unserer Universität, der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) die Mental Health Awareness Days für Promovierende und Postdocs statt.
Workshops, Vorträge und Vernetzungsangebote sollen für das Thema sensibilisieren, Unterstützungsmöglichkeiten eröffnen und die eigenen Handlungsmöglichkeiten stärken. Interessierte erfahren in den überwiegend online stattfindenden Angeboten, wie sie stressreiche Situationen entschärfen, psychische Belastungen vermeiden und ihre eigene Resilienz stärken.
Eine Anmeldung ist nur erforderlich für die drei parallel stattfindenden Einführungen in die Methode der kollegialen Beratungen an den Standorten Leipzig, Halle und Jena sowie für den Vortrag und den Workshop zum Thema Achtsamkeit and Meditation am UFZ. Alle weiteren Online-Angebote können ohne vorherige Anmeldung besucht werden.
„Die Tage können aber nur ein Anstoß sein, für das Thema sensibilisieren und Anlaufstellen für Hilfesuchende aufzeigen. Strukturelle Probleme in der Promotions- und Postdocphase können auch durch Achtsamkeit und Meditation nicht beseitigt werden“, sagt Dr. Kornelia Ehrlich, Geschäftsführerin der Graduiertenakademie Leipzig, die die Mental Health Awareness Days mitorganisiert. Die zentrale Einrichtung der Universität für Promovierende und frühe Postdocs setzt sich zum Beispiel durch die Etablierung von Betreuungsvereinbarungen für die Qualitätssicherung in der Promotion ein und hat die psychische Gesundheit als wichtiges Thema auf ihrer Agenda.