Jährlich vergibt die Universität eine Reihe von Awards zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen exzellenten Wissenschaftler:innen in verschiedenen Stadien ihres akademischen Werdeganges. Innerhalb eines Jahres wird das Forscherinnenteam, bestehend aus Pre-Doc Marta Santos Mariz, Post-Doc Caroline Meier zu Biesen und Heisenberg-Professorin Claudia Lang, daran arbeiten, ein Dissertationsprojekt zu entwickeln und Fördergelder einzuwerben.
Das Projekt trägt den Titel „Endometriose: Geschlechtsspezifische Gesundheit und das Leben mit einer vernachlässigten Krankheit“.
Projektbeschreibung: Endometriose ist eine chronische, entzündliche Erkrankung, bei der es an verschiedenen Organen zur Fehlansiedlung von Gewebe aus der Gebärmutterhöhle kommt. Die Erkrankung zeichnet sich u.a. durch starke Schmerzen, Stigmatisierung, eine späte Diagnose und eingeschränkte Fruchtbarkeit aus. Weltweit sind etwa 10 % aller Menschen mit Uterus davon betroffen, was Endometriose zu einer der am weitest verbreiteten Krankheiten macht. Dennoch sind Ursachen und Heilungsmöglichkeiten noch immer kaum erforscht. Die unzureichende biomedizinische Forschung zu Endometriose muss vor dem Hintergrund medizinhistorischer, kultureller und politischer Machtverhältnisse rund um den Themenkomplex Geschlecht und Gesundheit betrachtet werden. Unser geplantes Promotionsprojekt zielt darauf ab, die Zusammenhänge zwischen Endometriose, Unfruchtbarkeit und künstlicher Befruchtung ethnographisch zu untersuchen. Diese Forschung wird eine qualitative Perspektive auf die Erfahrung des Lebens mit Endometriose bieten und ein kritisches Licht auf die systemischen Aspekte werfen, die zur Vernachlässigung dieser Krankheit beitragen.