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Zu Ehren des Namenspatrons des Ägyptologischen Instituts/Ägyptischen Museums – Georg Steindorff – fand am 14. November der mittlerweile 14. Steindorff-Tag statt. Mit drei Beiträgen am Nachmittag und einem Festvortrag am Abend wurde der Geburtstag Steindorffs, der am 12. November 163 Jahre alt geworden wäre, feierlich begangen.

Am Nachmittag nahm Albrecht Pietsch die Gäste mit auf eine Reise in eine der größten Oasen der ägyptischen Westwüste und zeichnete anhand verschiedenster Archivmaterialien Erlebnisse, Verlauf und Methoden der Siwa-Expedition Georg Steindorffs in den Jahren 1899/1900 nach. Kerstin Riße von der HfBK Dresden betrachtete im Anschluss ein Objekt der Leipziger Sammlung aus ganz anderer Perspektive: Als Kunsttechnologin untersuchte sie 2023 zusammen mit Prof. Ivo Mohrmann (HfBK) den Holzsarg des Hedbastiru und konnte mittels Infrarot-Reflektographie aufgemalte Inschriften an dessen Innenseite sichtbar machen. Aliyah Kanheißner stellte zum Abschluss des Nachmittags eine Terrakotte der Göttin Isis vor und beleuchtete Möglichkeiten sowie Herausforderungen bei deren Rekontextualisierung und Datierung.

Den Abend leitete die Kustodin der Sammlung, Dr. Jana Helmbold-Doyé, mit einem kurzen Abriss zum Wirken Georg Steindorffs und dessen Bedeutung ein. Dr. Robert Kuhn (ÄMP Berlin) würdigte im anschließenden Festvortrag insbesondere dessen Arbeit zur Formativen Phase der altägyptischen Geschichte: Während zeitgenössische Wissenschaftler der Epoche wenig Bedeutung zumaßen, erkannte Steindorff bereits 1897 die frühe Entstehung dieser Objekte, führte später Ausgrabungen in Friedhöfen dieser Epoche durch und begeisterte junge Forscher, sich mit den Anfängen der ägyptischen Geschichte zu befassen.   

Der Steindorfftag 2024 bot einen Einblick in die Vielfalt und Qualität von Steindorffs Forschung sowie aktuelle Auseinandersetzungen mit seinem Werk und den Objekten der Leipziger Sammlung. Den Ausklang des Tages bildete ein Empfang im Ägyptischen Museum.