Geschäftsführender Direktor
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Forschungsprojekt/Seminar
Venice, Anatolia, and How to be Roman
Einfühhrung
The book project investigates the relationship between Venice and the Eastern Mediterranean in the twelfth and thirteenth centuries, challenging modern divisions of culture and history parsed along nation-state identities. It examines shared historical and material legacies as markers of identity in Byzantium, Venice, and Seljuk Anatolia, arguing for the visual construction of a common Eastern Mediterranean past. By doing so, the project reassesses established scholarly notions of spolia use and historical consciousness, and it deconstructs myths concerning the triumphal display of trophies in Venice and in Seljuk lands.
Das Buchprojekt untersucht das Verhältnis zwischen Venedig und dem östlichen Mittelmeerraum im zwölften und dreizehnten Jahrhundert anhand historischer und materieller Quellen. Es stellt dabei die moderne Abgrenzung von Kultur und Geschichte entlang nationalstaatlicher Identitäten in Frage. Das Projekt untersucht die Instrumentalisierung von Kulturerbe zum Zweck der visuellen Konstruktion einer gemeinsamen ostmediterranen Vergangenheit in Byzanz, Venedig und bei den anatolischen Seldschuken. Auf diese Weise zielt das Projekt auf eine Neubewertung etablierter wissenschaftlicher Meinungen zum Spoliengebrauch und zum mittelalterlichen Geschichtsverständnis, und es dekonstruiert moderne Mythen bezüglich der triumphalen Zurschaustellung von Beutegut in Venedig und bei den Seldschuken.
Kulturraub und gemeinsame Kultur in 12 Objektbiographien
Dieser Podcast ist das Resultat eines Seminars zu Spolien im Mittelalter im Sommersemester 2021. Die Reihe beschäftigt sich mit dem Transfer von Artefakten und deren Wiederverwendung und Neukontextualisierung seit dem Mittelalter. Jede Folge nimmt ein bekanntes Objekt oder eine Objektgruppe in den Blick und fragt nach deren Objektbiographie. In der aktuellen Debatte werden die Artefakte häufig mit dem Begriff der Beute oder des Kulturraubs belegt, doch besonders bei den mittelalterlichen Objekten lassen sich moderne Kriterien schlecht anwenden. Einerseits, weil das Ausstellen „fremder“ Artefakte eine sehr übliche Praxis war und die Aneignung nicht immer durch Kulturraub erzwungen wurde. Andererseits sind die mittelalterlichen Aneignungspraktiken oft nur schlecht dokumentiert, so dass eine eindeutige Einordnung oft schwerfällt. Die Artefakte und die Umstände ihrer Rekontextualisierung selbst stellen daher häufig die wichtigste materielle Quelle zu ihrem Verständnis dar. Die hier versuchte Ausweitung der Diskussion auf vormoderne Momente der Wiederverwendung führt vor Augen, wie verbreitet die Aneignung vermeintlich fremder Artefakte war und wie wenig erprobte Erklärungsmuster aus der Epoche des Nationalismus greifen. Diese Objekte konterkarieren das Bild einer einheitlichen („reinen“) Kultur und werfen ein Schlaglicht auf das große Interesse an der transkulturellen Verflechtung der eigenen mit anderen visuellen Traditionen.
01
7 MB - Venedig und die Markusreliquien (Josefine Klaus)
02
12 MB - Die ravennatischen Säulen im Magdeburger Dom (Annika Henschek)
03
14 MB - Der Pisaner Greif (Emilia Bott)
04
19 MB - Der Ambo Heinrichs II. in Aachen (Alexandra Bonicke)
05
20 MB - Der Byzantinischer Diskos des Halberstädter Domschatzes (Adelina Lohaj)
06
12 MB - Das Kreuzfahrerportal der Madrasa des An-Nasir Muhammad, Kairo (Amely Herbst)
07
2 MB - Die Porphyr-Tetrarchen in Venedig (Amely Herbst)
08
6 MB - Die Pilastri Acritani in Venedig (Josefine Klaus)
09
8 MB - Memlings Jüngstes Gericht in Danzig (Adelina Lohaj)
10
14 MB - Der Mexikanische Federschmuck im Weltmuseum in Wien (Annika Henschek)
11
23 MB - Die Benin Bronzen (Emilia Bott)
12
16 MB - Der Welfenschatz (Alexandra Bonicke)