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Alumni der Leipziger Afrikastudien
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1. Können Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern — wie war Ihr erster Eindruck des Instituts für Afrikastudien?
Meine Erfahrung als Doktorand am Institut für Afrikastudien der Uni Leipzig war unkonventionell. Grund dafür ist, dass ich im September 2006 in Leipzig angekommen bin, um dort ein Promotionsstipendium am Max Planck Institut für evolutionäre Anthropologie zu beginnen. Dafür musste mich jedoch im selben Jahr als Student an der Universität Leipzig anmelden. Meine Dissertation verteidigte ich dann im Jahr 2009. Bis dahin arbeitete ich hauptsächlich vom MPI–EVA–Gebäude am Deutschen Platz 6 aus. Mein Doktorvater war am Institut für Afrikastudien, wo ich auch Kontakt zu den Studierenden hatte. Ich war nämlich der Schlagzeuger der Jabulani Africa Dance Group. Das war wirklich eine großartige Zeit und ich schätze diese schönen Erinnerungen immer noch.
2. Haben Sie jemals an Ihrer Studienwahl gezweifelt? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
Nein, ich habe nie an meiner Studienwahl gezweifelt. Ich bin ausgebildeter Linguist und in meiner Dissertation erstellte ich eine Referenzgrammatik einer West-Benue-Kongo-Sprache namens Oko. Mein Betreuer am Institut für Afrikastudien war Prof. Dr. Ekkehard Wolf und natürlich hatten wir ein wundervolles Verhältnis zueinander.
3. Wie sehr hat Ihr Studium Afrikas in Leipzig Ihre jetzige berufliche Tätigkeit geprägt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem Studium und Ihrer Tätigkeit? Können Sie noch Dinge aus Ihrem Studium nutzen?
Ich bin gebürtiger Afrikaner und ausgebildeter Linguist. Ich arbeite derzeit in der akademischen Welt, was bedeutet, dass ich all meine Erfahrungen und meine Ausbildung in Leipzig und noch vor Leipzig für die Bereitstellung meiner Vorlesungen und für den konsequenten Umgang mit meinen Studenten nutzen kann.
4. Was würden Sie den heutigen StudienanfängerInnen mit auf den Weg geben?
Mein Rat an Studienanfänger oder Studienanfänger am Institut für Afrikastudien der UniLeipzig ist, sich immer auf das Studium zu konzentrieren, denn die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Ich bin fest davon überzeugt, dass Afrikas Zeit in der Weltwirtschaft gekommen ist. Der Kontinent ist aufstrebend und die Bevölkerung ist jung und lebhaft. Auf dem Weg in eine neue und nachhaltige Zukunft wird die Welt wird bald auf Afrika, die Wiege der Menschheit, zählen.
1. Können Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern — wie war Ihr erster Eindruck des Instituts für Afrikastudien?
Mein Studienbeginn in Leipzig war kein ganz klassischer, da ich gerade von einer anderen Universität wechselte und so gleichzeitig mit den anderen Studierenden des ersten und dritten Semesters zu tun hatte. Trotzdem war ich mit meinem Wechsel sehr zufrieden, da ich am Leipziger Institut genau die Inhalte fand, die ich an der Uni zuvor vermisst hatte. Ich erinnere mich an eine angenehme Mischung aus familiärer Atmosphäre, Diskussionsmöglichkeiten, erfahrene Dozentinnen und Dozenten und eine tolle Stadt, in der ich ankommen konnte.
2. Haben Sie jemals an Ihrer Studienwahl gezweifelt? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
An meiner Studienwahl habe ich nicht gezweifelt — für mich war klar, dass ich etwas studieren möchte, an dem ich großes Interesse habe. Für mein Umfeld war es nicht immer einfach zu verstehen, auch, dass ich nie eine richtige Antwort hatte auf die Frage "Und was machst du dann damit?"
3. Wie sehr hat Ihr Studium Afrikas in Leipzig Ihre jetzige berufliche Tätigkeit geprägt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem Studium und Ihrer Tätigkeit? Können Sie noch Dinge aus Ihrem Studium nutzen?
Mittlerweile beschäftige ich mich freiberuflich zum großen Teil mit Themen um Diskriminierung und Rassismus — da gibt es durchaus sehr große Zusammenhänge zwischen den Workshopinhalten und dem, was ich im Studium gelernt habe. Sowohl historische, politische, soziale und auch sprachliche Aspekte haben mich sehr begleitet und bereichert. Bereits während des Studiums sah ich mich mit Fragen und Themen in Bezug auf Rassismus und dem afrikanischen Kontinent konfrontiert. Dass Afrika kein Land ist und ich nicht afrikanisch lerne habe ich nur allzu oft - und gerne erklärt.
4. Was würden Sie den heutigen StudienanfängerInnen mit auf den Weg geben?
Ich würde auf den Weg geben wollen, dass der Studiengang vielleicht nicht den einen Berufsweg eröffnet, bzw. man sich darauf einstellen sollte, dass es im Gegensatz zu anderen Studiengängen nicht den einen Beruf gibt. Vielmehr eröffnet das Studium umfangreiche Möglichkeiten, auf die man sich einlassen sollte, da es vieles Spannendes zu entdecken gibt. Ein hohes Maß an Bereitschaft für Perspektivwechsel und Hinterfragen des eigenen Weltbildes und Gelerntem sind durchaus sehr hilfreich.
Persönliche Angaben:
Name, Vorname: Augustin, Sina
Studiengang: BA Afrikastudien
Exmatrikulation: 2014
Heutige Position: freiberufliche Bildungsreferentin
1. Können Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern — wie war Ihr erster Eindruck des Instituts für Afrikastudien?
Das liegt schon recht lange zurück, damals war das Institut noch in der 22. Etage des Hochhauses. Alles war recht neu und ungewohnt für mich, aber es hat nicht lange gedauert, bis ich mich schließlich zurechtgefunden habe. Wenn man erstmal Kontakt zu den Kommilitonen geknüpft hat, wird das leicht.
2. Haben Sie jemals an Ihrer Studienwahl gezweifelt? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
Niemals wirklich, auch wenn ich öfters gefragt worden bin, was ich denn mit einem Afrikanistikstudium anfangen will. Um auf Nummer sicher zu gehen, hatte ich mir Nebenfächer gewählt, die „berufsorientiert“ waren (zuerst BWL, später DaF). Das würde ich heute wohl nicht mehr so machen. Und beruflich genutzt hat mir das auch nicht wirklich. Es war eine Art Sicherheitsnetz, aber eigentlich habe ich es nicht gebraucht.
3. Wie sehr hat Ihr Studium Afrikas in Leipzig Ihre jetzige berufliche Tätigkeit geprägt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem Studium und Ihrer Tätigkeit? Können Sie noch Dinge aus Ihrem Studium nutzen?
Indirekt schon recht stark. Der Afrikabezug hat sich durch meine gesamte Karriere gezogen wie ein roter Faden. Ich hatte fast immer Projekte in oder mit afrikanischen Partnerinstitutionen: zuerst im Projektmanagement bei einem Internationalen Verband im Bereich Mehrsprachige Kommunikation, später als Promotionsthema und schließlich dann auch als Field Researcher für u.a. Ärzte ohne Grenzen.
4. Was würden Sie den heutigen StudienanfängerInnen mit auf den Weg geben?
Unerschrocken und ambitioniert zu sein. Auch wenn es manchmal schwierig oder aussichtsarm erscheint. Und dem Bauchgefühl und dem persönlichen Interesse zu vertrauen. Jobaussichten gibt es in jedem Fach, wenngleich nicht immer sofort der Traumjob. Wenn man Flexibilität, etwas Ausdauer und gelegentlich Kompromissbereitschaft mitbringt und Interesse zeigt, Kontakte knüpft und nicht immer den bequemsten Weg zu gehen versucht. Aber um die notwendige Motivation über Jahre hinweg aufzubringen, muss man sein Fach halt schon mögen. Und das ist bei den Afrikastudien eigentlich nicht schwer, so vielfältig wie das Fach ist.
Persönliche Angaben:
Name, Vorname: Drame, Anja
Studiengang: Magisterstudium Afrikanistik (HF), Angewandte Sprachwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache (NF)
Jahr der Exmatrikulation: 2002
Heutiger Arbeitgeber/Position: Médecins sans frontières (Ärzte ohne Grenzen) / (Field) Researcher (Operational Support/ Humanitarian Sector Labour Markets)
1. Können Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern — wie war Ihr erster Eindruck des Instituts für Afrikastudien?
Mein Studium in Leipzig war geplant und doch ungeplant. 1996 bin ich nach Deutschland gekommen, um in Bremen zu studieren und hatte dort ein kurzes Gespräch mit Prof. Kappel, der gerade eine Professur in Leipzig angenommen hatte. Ich habe ihm erzählt, dass ich gern eine Doktorarbeit schreiben möchte und nach dem Studium gab es die Möglichkeit ein Doktorat in Leipzig bei Prof. Kappel zu machen und er hat sich an mich erinnert und so bin ich dann 1998 nach Leipzig gekommen, um dort bei SEPT zu promovieren. Mein erster Eindruck war besonders geprägt durch die Leute, die Begeisterung und die Kameradschaftlichkeit, Freundlichkeit und Offenheit und natürlich auch das fachliche Wissen der InstitutsmitarbeiterInnen. Prof. Kappel ist ein toller Mensch und mein Mentor, er hat mir immer geholfen mit Stipendien und Beratung.
2. Inwiefern hat Ihr Studium Afrikas in Leipzig Ihre jetzige berufliche Tätigkeit geprägt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem Studium und Ihrer Tätigkeit? Können Sie noch Dinge aus Ihrem Studium nutzen?
Für mich war die Frage, was ich nach dem Studium machen kann, immer sehr wichtig. Durch die Interdisziplinarität hatte ich die Möglichkeit, meine eigene Position zu suchen und finden und das war eine tolle Erfahrung, die mir dann in Kanada, in Toronto an der School of Business am Niagara College sehr geholfen hat, um mich zu orientieren. Ich konnte mich in vielen ökonomischen, sprachlich, kulturellen Diskursen orientieren, eben durch diese Erfahrung mit der Interdisziplinarität in Leipzig.
3. Was würden Sie den heutigen StudienanfängerInnen mit auf den Weg geben?
Sucht euch Herausforderungen und schränkt euch nicht ein. Spread your wings! Das führt euch an Orte, an die ihr vorher nicht gedacht habt. Herausforderungen und die Offenheit dafür haben mich damals nach Leipzig und heute nach Kanada gebracht, und ich bin sehr froh darüber. Manchmal führt nicht nur der klassische Weg ans Ziel!
1. Können Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern — wie war Ihr erster Eindruck des Instituts für Afrikastudien?
Das war wirklich cool, denn sonst fällt man immer total auf, wenn man Interesse an irgendwas mit „Afrika“ hat. Im Institut waren aber natürlich nur Gleichgesinnte: Menschen aus verschiedenen Ländern, mit verschiedenen akademischen Hintergründen und verschiedenen Einstellungen, aber geeint im großem Interesse an den vielfältigen Facetten des afrikanischen Kontinents.
2. Haben Sie jemals an Ihrer Studienwahl gezweifelt? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
Nein nie, denn African Studies war für mich immer das Sahnehäubchen auf meinem Journalismus-Studium. Fragen à la „Was willst Du denn damit machen?“ konnte ich so immer einfach beantworten.
3. Wie sehr hat Ihr Studium Afrikas in Leipzig Ihre jetzige berufliche Tätigkeit geprägt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem Studium und Ihrer Tätigkeit? Können Sie noch Dinge aus Ihrem Studium nutzen?
Jeden Tag, schließlich wird kaum „ein“ Thema klischeebehafteter von vielen Medien reproduziert als „Afrika“. Das Studium gibt mir die Möglichkeit, daran zu arbeiten, das zu ändern.
4. Was würden Sie den heutigen StudienanfängerInnen mit auf den Weg geben?
Wer sich für African Studies entscheidet, braucht keine Ratschläge. Das Studium eröffnet unheimlich viele Möglichkeiten und sorgt dafür, dass wirklich alles kritisch hinterfragt wird und Multiperspektivität hergestellt wird.
Persönliche Angaben:
Name, Vorname: Gläßgen, Thilko
Studiengang: M.A. African Studies und M. Sc. Journalismus
Jahr der Exmatrikulation: 2022
Heutiger Arbeitgeber/Position: Freier Journalist in Nairobi v.a. für WDR/ARD
1. Können Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern — wie war Ihr erster Eindruck des Instituts für Afrikastudien?
1997 befand sich das Institut für Afrikanistik in der 22. Etage des "Weisheitszahns" mit einem imposanten Auslick über Leipzig. Ich war in den ersten Tagen fasziniert von der familiären Atmosphäre im Institut, den jederzeit ansprechbaren Dozenten und der Tatsache, dass ich plötzlich auf lauter Gleichgesinnte mit Afrika–Erfahrung traf. Ein echter Augen–Öffner! In Vorbereitung auf die Weihnachtsfeier im Institut hat Professor Adam Jones damals einen kleinen Chor gecastet, der Nkosi Sikelel'iAfrika zum Besten gegeben hat. Aus diesen SängerInnen gründete sich der erste Chor der Afrikanistik unter Maja Dreyer (heute Maja Braun). Das war wirklich eine tolle Zeit mit verschiedenen Auftritten in der Moritzbastei etc.
2. Haben Sie jemals an Ihrer Studienwahl gezweifelt? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
Ich habe nicht einen Tag an meiner Studienwahl gezweifelt, jedenfalls nicht am Fach Afrikanistik. Ich würde mich heute wieder genauso entscheiden. Man ist als Afrikanistin zwar ein echter Exot, aber es lässt sich mit dieser speziellen Ausbildung immer eine interessante berufliche Nische finden. Auch menschlich war das Personal am Institut Afrikanistik eine wunderbare Mischung, die mich persönlich sehr fürs Leben bereichert hat: Frau Große, das Original, immer freundlich und Hilfsbereit, von Abdilatif Abdalla "Bi Mkubwa" getauft. Der etwas kauzige Professor Jones, der einen wunderbaren Humor durchblitzen ließ, und beim Studi–Picknick im Park mit einem langen Elefantenrüssel auftrat. Professor Kappel, der locker–flockig und gleichzeitig hochkompetent immer am Puls der afrikanischen Wirtschaft war. Professor Wolf, der sich geduldig am Telefon Zeit zur Beratung der Studieninteressierten nahm. Der ewig lächelnde Abdilatif Abdalla, dessen Geschichte und Haltung zum Leben mich bis heute Fasziniert.
3. Wie sehr hat Ihr Studium Afrikas in Leipzig Ihre jetzige berufliche Tätigkeit geprägt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem Studium und Ihrer Tätigkeit? Können Sie noch Dinge aus Ihrem Studium nutzen?
Meine berufliche Tätigkeit hatte immer etwas mit meinem Studium der Afrikanistik zu tun — zum Glück! Zuerst konnte ich mit der GIZ in Äthiopien arbeiten, danach 10 Jahre im kirchlichen Entwicklungsdienst beim größten deutschen evangelischen Missionswerk. Bis heute profitiere ich von dem Gelernten aus dem Studium. Prof. Jones Einführung in African Art zum Beispiel kommt mir heute noch zu Gute, auch wenn ich beruflich nicht in dem Feld arbeite. Meine Magisterarbeit zum Thema Kafeewertschöpfungsketten im Fairen Handel unter Prof. Kappel konnte ich noch Jahre nach ihrer Entstehung nutzen.
4. Was würden Sie den heutigen StudienanfängerInnen mit auf den Weg geben?
Die heutigen Studienanfängerinnen möchte ich zu ihrer Studienwahl beglückwünschen! Haltet durch, tut genau das, was ihr liebt und was euch fasziniert. Die Afrikanistik ist beileibe keine brotlose Kunst, sondern ein Sprungbrett in die verschiedensten spannenden Berufe. Bleibt dran, reist viel und lernt Französisch!
Persönliche Angaben:
Name, Vorname: Jäger Kristin
Studiengang: Magister Afrikanistik (HF), Journalistik (HF), Deutsch als Fremdsprache (NF)
Jahr der Exmatrikulation: 2003
Letzter Arbeitgeber: Vereinte Evangelische Mission (VEM), Tätigkeit: Stellvertretende Leitung der Afrikaabteilung, zur Zeit in Elternzeit
1. Können Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern — wie war Ihr erster Eindruck des Instituts für Afrikastudien?
Ja! Ich hab mich im Gebäude total verlaufen und so gleich eine nun schon langjährige Freundin kennengelernt – wir schauten beide gleich ratlos aus und es stellte sich heraus, dass wir beide nach den Afrikastudien suchten. Ich habe mich am Institut schnell zu Hause gefühlt. Es war familiärer als ich mir die Uni so vorgestellt hatte. Nun ist es noch familiärer geworden, weil ich jetzt selbst dort arbeite, also sozusagen in neuer Rolle zurückgekehrt bin.
2. Haben Sie jemals an Ihrer Studienwahl gezweifelt? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
Nein, die Zweifel kamen immer eher von außen. Niemand konnte sich so richtig vorstellen, was ich damit machen wollen würde. Aber ich hatte meine Gründe und meine Devise war immer: Wenn ich etwas lerne, das mich wirklich interessiert und ich mit Leidenschaft dabei bin, dann kann nichts schiefgehen.
3. Wie sehr hat Ihr Studium Afrikas in Leipzig Ihre jetzige berufliche Tätigkeit geprägt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem Studium und Ihrer Tätigkeit? Können Sie noch Dinge aus Ihrem Studium nutzen?
In meinem Fall ist das recht offensichtlich, da ich nun am Institut arbeite. Als Wissenschaftlerin, die sich auch in anderen Feldern und Disziplinen bewegt, kann ich sagen, dass das interdisziplinäre und vielschichtige Studienprogramm der Afrikastudien mich vergleichsweise breit aufgestellt hat. Und davon profitiere ich bis heute noch sehr.
4. Was würden Sie den heutigen StudienanfängerInnen mit auf den Weg geben?
Wenn es euch interessiert und sich gut anfühlt, macht es! Der Rest wird sich finden. Macht euch nicht zu viele Sorgen über was danach kommt – ihr kriegt das hin.
1. Können Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern — wie war Ihr erster Eindruck des Instituts für Afrikastudien?
Als ich mein Studium begann, befand sich das Institut noch im Uni-Turm in der 22. Etage. Angefangen haben wir mit 10 Kommilitonen (am Ende haben von diesen ich glaube zwei den Magister gemacht). Die ersten Tage waren sehr spannend, das Institut war im Umbruch und alles war ein wenig unsicher in Bezug auf die Arbeitsverträge der Lehrenden und auch daraus folgend die Umsetzung der Lehrveranstaltungen.
2. Haben Sie jemals an Ihrer Studienwahl gezweifelt? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
Nein, weil ich für mich entschieden habe das zu studieren was mich wirklich interessiert und dazu stehe ich auch heute noch. Obwohl sich meine beruflichen Wünsche nicht erfüllt haben.
3. Wie sehr hat Ihr Studium Afrikas in Leipzig Ihre jetzige berufliche Tätigkeit geprägt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem Studium und Ihrer Tätigkeit? Können Sie noch Dinge aus Ihrem Studium nutzen?
Das Studium und auch die damit verbundenen Studien- und Auslandsaufenthalte an der School of Oriental & African Studies in London und auf dem afrikanischen Kontinent selbst haben mich generell geprägt - bis heute. Für meine derzeitige Tätigkeit hat das Studium leider nur eine geringe Bedeutung, aber während meiner vorherigen Tätigkeiten im Projektmanagement bis zum Jahr 2015 konnte ich einiges daraus ziehen (z.B. strukturiertes Arbeiten, soziale und interkulturelle Kompetenzen, Internationalität etc.)
4. Was würden Sie den heutigen StudienanfängerInnen mit auf den Weg geben?
Macht das was Euch interessiert und das intensiv. Seid Euch nicht zu schade auch dann etwas anderes zu machen — und sei es sozusagen "unter Qualifikation" — wenn sich die beruflichen Vorstellungen nicht realisieren lassen. Auch mit einem sogenannten "Brotjob" kann man die finanziellen Ressourcen generieren, um seine intellektuellen Ansprüche und Interessen nachkommen zu können.
Persönliche Angaben:
Name, Vorname: Mehnert Detlef
Studiengang: Magister Afrikanistik/Ethnologie/Journalistik
Jahr der Exmatrikulation: 1998
1. Können Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern — wie war Ihr erster Eindruck des Instituts für Afrikastudien?
Ich hatte zuvor schon ein abgebrochenes Staatsexamen-Studium, diverse Praktika und freie Mitarbeiten und ein Bachelor–Studium hinter mir, so dass mich neue Orte bzw. Neuanfänge grundsätzlich nicht mehr verunsichern. Besonders positiv sind mir die schönen Räume, die gute Lage und die Nähe zur Bibliothek aufgefallen. Auch weiß ich noch, dass alle nett und sehr hilfsbereit waren, denen ich begegnet bin.
2. Haben Sie jemals an Ihrer Studienwahl gezweifelt? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
Ich habe mein Masterstudium als Liebhaber–Studium absolviert. Bereits im ersten Studium habe ich mich von Afrika angezogen gefühlt: tolle Landschaften, faszinierende Menschen, leckeres Essen, unzählige verschiedene Glaubens– und Kulturrichtungen, wundervolle Kunst und — was für mich persönlich wichtig war — eine Nische, in der ich mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen glänzen konnte. Mich hat nämlich schon zu Schulzeiten gestört, dass dort nichts über Afrika geleht wird. Im Bachelor-Studium habe ich dann bereits historische Seminare in dieser Richtung besucht. Den Master habe ich dann gemacht, um etwas nur für mich zu tun, nicht für die berufliche Karriere. Denn seien wir mal realistisch: Im Bereich Afrikawissenschaften gibt es außer bei der GIZ kaum Jobs und die sind immer befristet und schlecht bezahlt, so dass die wenigsten jemals in diesem Bereich arbeiten werden.
3. Wie sehr hat Ihr Studium Afrikas in Leipzig Ihre jetzige berufliche Tätigkeit geprägt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem Studium und Ihrer Tätigkeit? Können Sie noch Dinge aus Ihrem Studium nutzen?
Ich bin der Auffassung, dass man alles, was man jemals lernt, auch in irgendeiner Weise nutzen kann. Ich konnte im Master 1 Semester für journalistische Praktika nach Afrika gehen und lernen, wie Zeitung in Namibia und Ghana gemacht wird. Das hat mir schließlich die Tür geöffnet zu meinem anschließenden Arbeitgeber, bei dem ich eine bezahlte Redakteursausbildung machen konnte und einige Artikel mit Afrikabezug einbringen konnte. Da mir diese paar Fetzen aber insgesamt viel zu wenig waren, bin ich zu meiner ersten Leidenschaft zurückgekehrt und arbeite nun seit 5 1/4 Jahren in der Unternehmenskommunikation im Gesundheitswesen. Afrika ist aber nach wie vor fester Bestandteil meiner Freizeit — sei es in Form von Lektüre oder Urlaub.
4. Was würden Sie den heutigen StudienanfängerInnen mit auf den Weg geben?
Macht euch nicht kaputt! Noten sind nicht alles! Denn praktische Erfahrung zählt viel mehr als die Note unter dem B.A. oder M.A.–Zeugnis. Außerdem macht euch bitte keine Illusionen, wirklich mal in gut bezahlten Jobs mit viel Bezug zu Afrika arbeiten zu können. Ich für meinen Teil habe gelernt, dass man Berufliches am besten von dem trennt, was man liebt und was einem wirklich Freude bereitet. Denn sonst hat man schnell die Schnauze voll. Mein Tipp: Afrika in der Freizeit und im Job bestenfalls randständig. Dann lebt man glücklicher.
Persönliche Angaben:
Name, Vorname: Paul, Jasmin
Studiengang: MA African Studies
Jahr der Exmatrikulation: 2013
Aktueller Arbeitgeber/Position: Mitarbeiterin in der Presse–/Öffentlichkeitsarbeit in einer großen Gesundheitsholding mit Seniorenzentren (BBT–Region Tauberfranken-Hohenlohe)
1. Können Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern — wie war Ihr erster Eindruck des Instituts für Afrikastudien?
Es war im Seminarraum des Instituts in der 23. oder 25. Etage vom City-Hochhaus. Um dorthin zu gelangen, musste man erstmal den richtigen Lift erwischen, weil sie nicht an jeder Etage angehalten haben. Das Gebäude war in einer Dreieckform, was sehr gewöhnungsdürftig war. Als ich 15 Jahre später wieder mal zum City–Hochhaus kam, war dort der Sitz der europäischen Strombörse.
2. Haben Sie jemals an Ihrer Studienwahl gezweifelt? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
Ja, ich habe Mühe mit dem Sprachunterricht gehabt. Ich war nicht sehr motiviert, obwohl ich mich sehr für Soziolinguistik interessiert habe. Aber an der Studienwahl im Ganzen habe ich nie gezweifelt.
3. Wie sehr hat Ihr Studium Afrikas in Leipzig Ihre jetzige berufliche Tätigkeit geprägt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem Studium und Ihrer Tätigkeit? Können Sie noch Dinge aus Ihrem Studium nutzen?
Ja sehr! Ich bin Senior Advisor bei einem vom 25 Exekutivdirektoren im Aufsichtsrat der Weltbank in Washington. Die Weltbank ist sehr aktiv in Afrika und ich bin für die Weltbank–Projekte auf diesem Kontinent zuständig. Wenn ich Board Dokumente über Haushaltshilfen, KMU Finanzierungen oder Länderstrategien kommentiere, erinnere ich mich manchmal an Teile von Kursen von Professor Kappel, Engel oder Jones.
4. Was würden Sie den heutigen StudienanfängerInnen mit auf den Weg geben?
Geht auf das Feld und raus in die Welt. Mein Studienaufenthalt in Dakar war für mich eine großartige Erfahrung. Es war kein einfaches Jahr, es hat mich aber sehr geprägt. Man sollte möglichst früh Jobs und Praktika mit Bezug zu Afrika suchen. Bevor ich nach Dakar gegangen bin, habe ich ein Praktikum bei der Deutschen Welle (damals in Köln) gemacht, und durch einen glücklichen Zufall konnte ich dann für diesen Sender in Senegal als Korrespondent arbeiten.
Persönliche Angaben:
Name, Vorname: Widmer, Laurent
Studiengang Afrikanistik, Politikwissenschaft (Magister)
Jahr der Exmatrikulation 2001
Aktueller Arbeitgeber/Position Senior Advisor bei der Weltbank in Washington
5 o'clock creativity ist ein 2014 vom Afrikastudien-Studenten Yann Labry gegründetes international aktives Filmproduktionskollektiv aus Leipzig. Es produziert sowohl Image- und Informationsvideos als auch Kurz- und Spielfilme.
Mit Unterstützung des Instituts für Afrikastudien entstand 2015 im Rahmen eines 5-monatigen Praktikums bei der Filmproduktionsfirma Game 1st Quality Tz LTD in Dar es Salaam (Tanzania) der Spielfilm Maisha, Maisha Tu. Durch die daraus entstandene enge Beziehung mit Game 1st Quality und tansanischen Schauspielern sind auch weitere Projekte in Tansania vorgesehen.
Zudem wurden bisher zwei Kurzfilmprojekte in Kooperation mit dem DAAD in Cagliari (Sardegna, Italien) durchgeführt.
Außerdem hat 5 o'clock creativity den Informationsfilm Warum Afrikastudien an der Universität Leipzig studieren? produziert und somit für Neuankömmlinge an der Universität Leipzig Informationen rund um den Studieneinstieg in die Afrikastudien zusammengestellt.
Weitere Projekte sind bereits in Planung. Da das Medium des Films besonders ausgeprägte Formen des internationalen Austausches zulässt, wird 5 o'clock creativity auch weiterhin an internationalen und transnationalen Produktionen beteiligt sein.
„Bescheidenheit und Stärke“ ist nicht nur die Bedeutung des Adinkra-Symbols „Dwennimmen“, das das Logo des Unternehmens namens Akwaba Afrika ist, sondern auch Sinnbild für die Anfangszeit des Gründerjahres 2014. Der in Ettlingen geborene David Heidler und Johannes Soeder aus Greifswald haben im eben genannten Jahr ihren Traum der Selbstständigkeit erfüllt und organisieren seither sowohl private als auch Gruppenreisen ausschließlich auf dem afrikanischen Kontinent mit einem nachhaltigen und individuellen Anspruch in Leipzig.
Doch wie kam es dazu? Im Wintersemester 2010/11 schrieben sich die Beiden aus Interesse in den von der Universität Leipzig angebotenen Bachelorstudiengang Afrikastudien ein. Vor dem Studienbeginn sammelten beide bereits Auslandserfahrung: David war von Dezember 2009 bis August 2010 in Tansania und Johannes arbeitete 2005 und 2006 als Au-Pair in Südafrika. In den ersten Semesterferien erkundeten sie zusammen Tansania, Kenia, Äthiopien und Somaliland und erhielten einen unvergesslichen Eindruck vom Horn Afrikas. Während des vorangeschrittenen Studiums gekoppelt mit mehreren Auslandsaufenthalten wie zum Beispiel in Simbabwe, Malawi, Sambia, Ruanda, Uganda oder Ghana, um nur einige zu nennen, wurde den jetzigen Unternehmern klar, dass sie etwas Eigenes auf die Beine stellen wollten. Die beiden Kreativköpfe hatten viele Ideen, mit denen sie sich selbstständig machen wollten, sei es die Gründung eines Modelabels oder technologie-basierter Ideen, wie beispielsweise die Entwicklung von mobilen Apps für den Personenverkehr. Doch schlussendlich überzeugte die Idee Reisen zu veranstalten, da David auch bereits seit 2011 im Deutschlandvertrieb einer tansanischen Reiseagentur von Leipzig aus arbeitete und so bereits Zugang sowie einige Kontakte in dieser Branche besaß.
Die Aufgaben bei Akwaba Afrika sind klar verteilt: David kümmert sich um die Buchhaltung sowie die Messeplanung ---sein regionaler Fokus umfasst Ostafrika. Johannes ist für das Projektmanagement und -design zuständig und beschäftigt sich mit Nachhaltigkeitsthemen sowie der bevorstehenden Zertifizierung durch das CSR Siegel Tourcert. Sein regionaler Fokus ist das südliche Afrika und Westafrika. Große Projekte gehen die Beiden gemeinsam an: Sie haben zum Beispiel dieses Jahr eine Promotionskampagne mit eigenen Virtual Reality Videos gestartet -ein auf dem deutschen Markt bisher einzigartiger Ansatz.
Auf die Frage, ob die Unternehmer glücklich in ihrem Beruf sind, entgegen sie mit einem bestätigenden Lächeln und berichten anschließend von anfänglichen Herausforderungen: Binnen kürzester Zeit musste ein enormes Wissen angeeignet sowie Netzwerke aufgebaut werden. Die Unterstützungen von SMILE (Selbst Management Initiative Leipzig), EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) sowie der Stadt Leipzig waren essentiell für den Erfolg der Geschäftsidee. Trotz alle dem dominierten Versagensängste das erste halbe Jahr, aber „man braucht eben Biss und Durchhaltevermögen“, wie David anmerkte.
Der Gegenstand ihrer beruflichen Tätigkeit ist der afrikanische Kontinent, dessen Natur und Menschen. Den Zugang zu politisch-historischen Hintergründen als auch kulturelles und soziales Verständnis erhielten die Beiden durch die Afrikastudien. Dennoch vertreten sie hierbei dieselbe Ansicht: „Trotz wichtiger Lerninhalte haben wir einen Großteil des von uns derzeitig benötigten Wissens bzw. Fertigkeiten nicht aus dem Studium. Eigene praktische Erfahrungen, Bildung von Netzwerken und das Verfolgen tagesaktueller Nachrichten sind für unsere Arbeit wesentlich wichtiger!“